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Freitag, 19. Juli 2013


Gastverriss

Splitterherz (Bettina Belitz)

Allgemeine Daten
Titel: Splitterherz
Autorin: Bettina Belitz
Verlag: script 5
ISBN: 978-3-8390-0105-9
Fortsetzungen: Scherbenmond
                         Dornenkuss
Anderes: Schutzumschlag, 631 (schreckliche) Seiten
Preis: 19,90€

Cover
Der Schutzumschlag zeigt eine Zeichnung, die rein gar nichts mit dem Plot oder der Thematik zu tun hat. Wirklich, was haben Schmetterlinge mit der Geschichte zu tun? Kommen irgendwo Schmeterlinge vor? Oder Erdbeeren?
Außerdem finde ich das Grün und das Lila wirken disharmonisch.
Das Gute: Das Cover wirkt genauso kitsch-romantisch wie die Geschichte ist und das Herz passt zum Titel. Das Cover ist also eine smalzige Warnung: Es schreit "Kauf mich nicht!"
Unter dem Schutzumschlag findet sich ein trist-graues Cover, ebenso trostlos, wie Ellies Gedanken oftmals sind. Aber ich greife vor. Außer dem schwarzen Titel und ein paar Herzen ist dort nichts zu finden.

Klappentext
Es gibt genau einen Grund, warum Elisabeth Sturm nicht mit fliegenden Fahnen vom platten Land zurück nach Köln geht, und dieser Grund heißt Colin. Der arrogante, unnahbare, aber leider auch äußerst faszinierende Colin gibt Ellie ein Rätsel nach dem anderen auf, und obwohl sie sich mit aller Macht dagegen wehrt, kann sie sich seiner Ausstrahlung nicht entziehen.
Bald muss Ellie einsehen, dass Colin viel mehr mit ihrer Familie verbindet, als sie sich je vorstellen könnte. Ihr Vater Leo verbirgt ein Geheimnis, das ihn und Colin zu erbitterten Gegnern macht – und das Ellie in tödliche Gefahr bringt. Dass sie mit ihren seltsamen nächtlichen Träumen den Schlüssel zu dem Rätsel in der Hand hält, begreift Ellie erst, als ihre Gefühle für Colin alles zu zerstören drohen, was sie liebt.

Erster Gedanke
Schon nach diesen wenigen Sätzen finde ich Ellie gelinde gesagt zum Kotzen! Schon wieder ein naives Mädchen, dass anfängt den Sinn ihres Lebens in einem Arschloch-Typen zu sehen, ohne ihn wirklich zu kennen. Das kommt mir nicht nur aus dem wahren Leben bekannt vor, sondern auch aus den Bis(s)-Büchern von einer gewissen Stephanie Meyer... Zugegeben die Verbindung die hier zwischen Colin und Ellies Vater erwähnt wird, hat geringfügig mein Interesse geweckt. Aber dann wieder... Dass eine Liebe alles zu zerstören droht ist kein originelles oder inovatives Thema.

Inhalt
Das Erste, was mir einfiel, nachdem ich dieses Buch gelesen hatte war: schlechter Twilight-Abklatsch. Das werde ich auch noch einmal bei den Charas aufgreifen.
Aber ansonsten: Es war furchtbar langartmig. Ich habe nichts gegen ausführliche, schöne Erklärungen und Atmospheren. Aber hier liegt das Problem: SCHÖNE! Durch den Schreibstil in dem die Satzlänge offenbar keine Norm hat, ist es schwer sich in eine Atmo oder ein Thema wirklich gespannt einzulesen. Dadurch wirkt es nur auf Krampf hinausgezögert.
Außerdem hatte ich das Gefühl, dass Ellie, wenn sie nicht gerade in Selbstmitleid und deprissiven Gedanken versinkt, nur schläft. Klar, Träume sind das essentitelle Thema in diesem Buch, aber Ellie hätte sich nicht fast jedesmal mit Gedanken, die einer Suizidgefährdeten alle Ehre machen würden, in den Schlaf heulen müssen.
Der Plot im Allgemeinen geht mir viel zu langsam voran, denn die Geschichte mit dem Vater hätte man auch interresant schreiben können. Zunächst passiert nichts, rein gar nichts, außer, dass Ellie schläft, ihren Lebensinhalt in Colin sieht und dieser nochmal verschwindet. Kurz: Alles Dinge, die man hätte weglassen können ohne, dass es der Geschichte einen Abbbruch getan hätte. Vielleicht hätte es ihr sogar gut getan. Denn so wurde bis zum Schluss, bei dem man dann mit allen Antworten und Fakten überhäuft wird, keine Spannung aufgebaut. Und noch etwas ganz wichtiges: WARUM tötet Colin seine Rivalin nicht? Nur damit es eine Fortsetzung geben kann?! Wie es beschrieben wird, kann man schließen, dass er deutlich überlegen war. Frau Belitz hätte sich hier etwas deutlich spannenderes einfallen lassen können, warum seine Rivalin nicht stirbt.
Dieses Buch ist einfach ein kitschiger Liebesroman, der versucht einen auf Fantasy und Spannung zu machen, was ihm allerdings nur im Punkt Fantasy etwas gelingt.

Charaktere
Wenn es die Protagonisten dieses Buches im echten Leben geben würde (mal den ganzen Nachtmahren-Kram weglassend), würde man die beiden Hauptcharaktere in einer Psychatrie für Depressive und Suizidgefährdete antreffen.
Ellie versucht manchmal tough oder clever zu wirken, was ihr teilweise auch gelingt, aber die meiste Zeit ist sie einfach nur dabei entmutigt, freudlos und frustriert durch ihr Leben zu wandeln bzw. zu schlafen. Sie ist ein profilloses Mädchen, dass ich dringend in die Betreuung eines Psychologen geben würde. Ebenso wie Bella.
Colin, der egoistische Nachtmahr, der sich offenbar für den weisesten Typen der Welt hält, erinnert nicht nur Edward, sondern ist ebenso ein Anti-Held wie Ellie. Ich verstehe kurz gesagt nicht, wie man zu einem der beiden Charas eine Beziehung aufbauen kann.
Andere Charas Bis auf den Vater, der teilweise wenigstens etwas interessant ist und die coole Katze (ist das ein Chara?) sind es alle Charas ohne Besonderheiten oder Charakter. Nichts womit ich mich identifizieren oder anfreunden könnte.

Fazit
Depressive 11-jährige Mädchen sollten dieses Buch lesen, denn sie werden es lieben.

In eigener Sache
Ich bin MyAlternate und nicht Cassia.
Danke, dass ihr diesen Verriss solange durchgehalten habt.

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